Wochentour 2018

Radtour auf dem Ostseeküsten - Radweg 28. April bis 5. Mai 2018

Der alljährliche Höhepunkt, unsere Wochentour führte uns in diesem Jahr an die Ostseeküste. Nicht weniger als 20 Teilnehmer trafen sich in Warnemünde zur Radfahrt bis zur Hansestadt Kiel.


Eine Wochentour ohne Pannen, dafür aber mit Überraschungen…


Bereits im Vorfeld kündigte René allerlei Höhepunkte an, so dass Vorfreude und Aufregung ungemein anstiegen. Nun aber der Reihe nach oder erst mal

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Tag 1 - Am Samstag fuhren wir mit der Bahn zunächst in zwei Gruppen von Neubrandenburg nach Güstrow, die erste Gruppe mit 10 Radlern bereits um 05:44 Uhr, die anderen 8 Radler dann um 06:24 Uhr. Von Güstrow konnten wir gemeinsam bis Warnemünde fahren. Christel begrüßten wir als „Neuling“ und integrierten sie sofort in die Truppe. In Warnemünde wurden wir bereits von Benita (die im letzten Jahr von NB nach HRO gezogen ist) erwartet. Auch Volker vom ADFC-Landesvorstand MV, der in Warnemünde Urlaub machte, begrüßte uns am Bahnhof und begleitete uns ein Stück (zuvor schockte er Benita - dazu später mehr).

Auf der Tour bis Bad Doberan mussten wir leider den Abstecher zum Gespensterwald Nienhagen auslassen, weil dieser durch Abbrüche an der Steilküste unpassierbar war. In Bad Doberan besichtigten wir, unter Führung eines Studenten, das Doberaner Münster, welches bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die Kirche des Zisterzienser-Klosters Doberan war. Die Führung musste ein wenig gekürzt werden, zur Verwunderung von einigen, weil die erste Überraschung wartete - die Fahrt mit der Molli-Bahn bis Kühlungsborn/Ost. Die Begeisterung war dann aber groß.

Am Bahnhof in Kühlungsborn angekommen, dann die nächste Überraschung - Peter kündigte nicht die Verlobung, sondern die Hochzeit mit Petra in Kühlungsborn an. Und alle Radlerfreunde waren dazu eingeladen. Auch dies war gelungen, denn René, der im Vorfeld eingeweiht war, hatte bis zur letzten Sekunde dicht gehalten – ein großes Dankeschön dafür!


Die Trauung fand um 13:00 Uhr im Rathaus statt. Alle Fahrräder standen Spalier, als Petra und Peter „zur Tat“ schritten und sich im Beisein aller Radfreunde das Ja-Wort gaben. Thomas und Katrin, als die einzigen anwesenden Familienangehörigen, bereiteten anschließend am gegenüberliegenden „Flüsterstein“ den Sektempfang vor. Freudig und noch übermannt von unseren Gefühlen fuhren wir zu Kaffee und Kuchen ins Café „Röntgen“. Hier wurde auch das „Schockerlebnis“, welches Volker Benita am Bahnhof bereitete, offenbart: ein Umschlag für das Ehepaar Petra und Peter.

Auf dem Weg zu unserer ersten Unterkunft „Alt Gaarzer Eck“ in Rerik machten wir -vorbei am Riedensee- noch einen Abstecher hoch zum Bastorfer Leuchtturm, der aber leider geschlossen hatte.


Nicht nur die Hochzeit war ein schönes Ereignis an diesem Tag, sondern auch der 75. Geburtstag von Klaus, der zum Abendessen im Restaurant „Zur Linde“ eine „Runde“ schmiss. Mit einem Abendspaziergang zum Hafen in Rerik ließen wir den Abend langsam ausklingen und fielen anschließend erschöpft ins Bett.

 

Tag 2 - Am Sonntag, nach ausgiebigem Frühstück starteten wir zur 2. Etappe. Das Salzhaff rechter Hand liegen lassend, machten wir in Boiensdorf  -durch Glyphosat geschwängerte Luft- einen Abstecher zum gleichnamigem Werder. Von weitem konnten wir schon die Insel Poel sehen, die wir später in einem großen Bogen erkundeten.

 

In der wunderschönen Hansestadt Wismar angekommen, genossen wir in unmittelbarer Nähe zum „Alten Schweden“ Kaffee und Kuchen. Dabei beobachteten wir auch Löscharbeiten an einem alten Haus am Markt. Anschließend durchfuhren wir mehrere kleine Orte, bis wir in Boltenhagen in der Pension „Cora“ ankamen. Nach üppigem Abendessen im „Tranewitzer Hof“ stellten wir in unserer Pension kurzerhand Tische und Stühle zusammen und genossen bei Musik und Tanz einen wunderschönen Abend.

 

Tag 3 - Am Montag besuchten wir bei leichtem Nieselregen zunächst das „Schloss Bothmer“ in Klütz. Als Kurt bemerkte, dass er seine Regenjacke in der Pension vergessen hatte, ließ er uns schon vorfahren und fuhr selbst noch einmal zur Pension „Cora“ zurück, um seine Jacke zu holen.

 

Wir begaben uns auf einen der schönsten Abschnitte unserer Tour. An der Steilküste entlang ging es rauf und runter - viele Schwellungen - und manchmal war das Umfahren einiger Abbrüche recht beschwerlich. Die Stimmung war aber prächtig und wir wurden mit grandiosen Aussichten belohnt. Kurz vor Travemünde verließen wir unser geliebtes MV und erreichten Schleswig/Holstein. Das Bundesland änderte sich, die Beschaffenheit der Wege leider nicht.

 

An der Fähre nach Travemünde trafen wir gemeinsam die Entscheidung, die Fahrt nach Lübeck auszulassen, da wir es sonst nicht rechtzeitig zum Abendessen in die „Fischkiste“ in Niendorf geschafft hätten. Wir konnten somit aber auch noch Zeit in Travemünde zum Shoppen und Kaffeetrinken genießen. Mit anderen Promis teilten wir uns dann abends die „Fischkiste“, in der die Portionen sehr übersichtlich ausfielen.

 

Der Verdauungsspaziergang am Strand und am Hafen entlang war toll, mit wunderschönem Sonnenuntergang und einigen „Absackern“ am Imbiss Hafen-Eck. Peter konnte seinen Hunger auch noch stillen.

 

Die Unterkunft und das Frühstück im „Jugendgästehaus“ haben allerdings noch Entwicklungspotential.

 

Tag 4 - Der Dienstag war sehr nass und stürmisch, glücklicherweise kamen wir durch den „Schiebewind“ trotzdem zügig voran. Am Timmendorfer Strand konnten wir uns in einem Strandimbiss aufwärmen und trocknen und dabei einigen unverdrossenen Surfern zusehen, die dieses Wetter anscheinend genossen.

 

Weiter ging es nach Neustadt, vorbei am „Brückengeldeinnehmerhaus“. Hier musste noch bis 1930 Brückenzoll für Mensch, Vieh und Fahrzeug entrichtet werden. Wir machten kurze Rast und sahen uns den Pagodenspeicher an. Da der Weg nach Grömitz falsch ausgeschildert war, fuhren wir eine kleine Schleife, bevor wir wieder auf dem richtigen Weg waren. Über die Ostseebäder Grömitz und Kellenhusen erreichten wir Dahme. In der Bäckerei Olandt machten wir unsere unverzichtbare Kaffeepause. Weiter ging es nach Großenbrode. Kurz davor mussten wir allerdings einen äußerst schlecht fahrbaren schmalen Weg (sandig, steinig, nass) überstehen.

 

In der Unterkunft „Hotel am Wind“, Am Kai 11, wurden wir von der Familie Buse sehr herzlich empfangen. Als Überraschung durfte das frisch vermählte Ehepaar die Suite mit Ostseeblick für 2 Nächte beziehen. In der angenehmen Atmosphäre des privat geführten Hotels haben wir uns außerordentlich willkommen gefühlt. Im unscheinbar anmutenden Restaurant „Hafenblick“ wurden wir hervorragend bedient und genossen stimmungsvolle Abende (Tipp von Familie Buse).

Tag 5 - Am nächsten Morgen, am Mittwoch, die Sonne verhieß uns gutes Wetter, begaben wir uns über die Fehmarnsundbrücke (im Volksmund als „Kleiderbügel“ tituliert, 963 Meter lang und 70 Meter hoch) auf die Insel Fehmarn (zweitgrößte Ostseeinsel, nach der Insel Rügen). Zum Flügger Leuchtturm (einer von insgesamt 5 Leuchttürmen auf Fehmarn) fuhren wir über die Dammkrone, vorbei am Jimmy-Hendricks-Denkmal. Auf diesem Damm verteilte Harald zwischendurch und ziemlich entnervt fast alle seine Sachen auf dem Boden, darunter auch mehrere Handschuhe… ;-)

 

Die Rast am Leuchtturm nutzen einige, um diesen zu besteigen und die herrliche Aussicht zu genießen. Die anderen genossen einen Kaffee oder auch ein Bierchen. Nach dem Rundkurs über die Insel, u. a. auch vorbei an der Abfahrt Richtung Fährhafen Puttgarden, konnten wir leckeren Kuchen am Yachthafen Burgstaaken genießen. Anschließend fuhren wir wieder über die Fehmarnsundbrücke zu unserer Unterkunft zurück und ließen den Abend bei leckerem Abendessen und ausgelassener Stimmung ausklingen.

 

Tag 6 - Am Donnerstag fuhren wir von Großenbrode über Heiligenhafen und Oldenburg zunächst bis Weißenhäuser Strand. Dort wollten wir das Gut Weißenhaus mit seiner Parkanlage besichtigen und auch einen Kaffee genießen, aber weit gefehlt - wir Radler waren nicht willkommen, so dass wir kurzerhand weiterfuhren und Rast auf einer wunderschönen grünen Wiese mit vielen Butterblumen machten.

 

Über die Hohwachter Bucht und am Stakendorfer Strand entlang fuhren wir unserem nächsten Tagesziel entgegen. In Hohwacht, im MaJö-Café, konnten wir äußerst liebevoll zubereitete und leckere Torten von zwei reizenden Ex-Thüringer Mädels genießen und uns auch noch einige Raritäten im hinteren Teil des Cafés ansehen. Vom Café aus fuhren wir dann in die Ferne, denn Brasilien und Kalifornien warteten auf uns. Wunderschöne Namen für ebenso schöne Orte an der Ostseeküste. Den letzten Tagesabschnitt von Brasilien nach Kalifornien schafften wir mit links und Kette rechts…

 

In Kalifornien waren wir im „Naturfreundehaus“, nahe dem wunderschönen Strand, untergebracht, neben ein paar halbpubertierenden Kindern. Uns konnte an diesem Abend eh nichts stören. Denn der Grillabend mit Speis und Trank wurde vom ADFC Tollense gesponsert und es war wieder ein sehr lustiger und ausgelassener Abend. Christel hatte die „Schürzenprobe“ bestens bestanden und Romy hatte ein paar nette Fragen vorbereitet.

 

Tag 7 - Am Freitag fuhren wir bei bestem Wetter von Kalifornien zu unserem Zielort nach Kiel. Bei einem Zwischenstopp in Laboe besuchten wir das Technische Museum U 995 (U-Boot an Land) und das Marineehrenmal, welches bei uns sowohl nachhaltige Eindrücke als auch wundervolle Aussichten auf die Strände der Stadt und die Kieler Bucht hinterließen.

 

In Möltenort sahen wir uns auch noch das U-Boot-Ehrenmal mit unzähligen bronzenen Gedenktafeln der gefallenen U-Boot-Fahrer der Kaiserlichen Marine, der Kriegsmarine und der Deutschen Marine (in einem bogenförmigen Rundgang) an. Ein Angestellter des Ehrenmals, der zufällig vor Ort war, erzählte uns Wissenswertes und interessante Geschichten.

 

Nachmittags, pünktlich zur Kaffeezeit, kamen wir in Kiel an. Bei Sonnenschein genossen wir Kuchen und Kaffee oder ein Bierchen, bevor wir zu unserer Unterkunft in das „Novum Akademiehotel“ fuhren. Zum Abendessen gingen wir in das rustikale „Forsthaus Wittland“, wo wir am Eingang von einer Amsel empfangen wurden, die dort ihr Nest gebaut hatte. Und wieder gab es leckeres Essen und einige Getränke… Petra „schoss“ von jedem ein „Superfoto“, die Stimmung war grandios.

 

Tag 8 - Bevor es am Samstag wieder nach Hause ging, zeigte uns Peter vom ADFC Kiel per pedes ein paar interessante Ecken von Kiel. An der Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal machten wir eine kurze Pause, mit Speis und Trank sowie Fotoshooting. Leider war dort -am „Tag des Fischbrötchens“- nur noch 1 Fischbrötchen zu bekommen. Selbstverständlich haben wir dieses unserem „Tagesführer“ gesponsert.

 

Später wurde es sehr spannend: die Rückfahrt per Bahn, mit 19 Fahrrädern um 13:44 Uhr ab Kiel verhieß großes Abenteuer. Vorsorglich hatten wir uns in 4 Gruppen aufgeteilt, aber wir hatten Glück. Es wurde zwar eng, aber Dank der netten und verständnisvollen Zugbegleiterinnen haben wir es geschafft,  trotz 3maligem umsteigen (in Lübeck 10 Minuten, in Bad Kleinen 10 Minuten, in Bützow 6 Minuten). Benita hatte es da besser, sie konnte ab Bad Kleinen bis Rostock durchfahren. Wir sind um 18:14 Uhr bestens gelaunt wieder in Neubrandenburg angekommen und wurden von Radlerfreunden, die nicht mitfahren konnten, herzlich empfangen.

 

Was für eine Woche! Voller Überraschungen, mit eindrucksvollen Erlebnissen, liebenswerten Radlerfreunden und vor allem einer tollen Flitterwoche für Petra und Peter (auch der Brautstrauß fuhr in einer Trinkflasche am Fahrrad bis nach Hause mit). Insgesamt lagen 470 geradelte km hinter uns.

 

Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr.

 

© das Brautpaar Petra Schätzchen & Peter Meißner



Aufgestellt zum Briefing in Kühlungsborn
Wir wollten das so ... !
Und dann gehts aber los ...
Fahrradparkplatz zur Kaffeepause
Radeln auf der Insel Poel ...
und dann auf die Bugspitze
Einfahrt in Wismar
Nix los morgens in Boltenhagen
Pause in saftigem Grün neben der Strecke
Die blauen Jungs ...
... und die roten Mädchen
Abfahrt vom Schloß Bothmer
Rast in Timmendorf
Hotel vor Fehmarn
3 treue ADFC-ler und das Meer
die See und die Steine
Highway nach Kalifornien
Alle angekommen ...
Petra & Peter auf Hochzeitsreise
... und schon in Brasilien
Blick vom Turm
an der Hörn in Kiel
schick an der Kieler Förde
Mit dem Zug ...
... geht es wieder ...
... nach Neubrandenburg.

© René Martin

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